KJP LMU

Innenzeit und Depression im Kindes- und Jugendalter

Ein Projekt im Rahmen der Studie "Molekulargenetik affektiver Störungen im Kindes- und Jugendalter"
In Kooperation mit dem Institut für Medizinische Psychologie der LMU
Gefördert vom Förderprogramm für Forschung und Lehre (FöFoLe) der Medizinischen Fakultät der LMU


Hintergrund
Depressionen bei Kindern und Jugendlichen sind ein häufiges und sehr belastendes Krankheitsbild. Viele Betroffene leiden unter Schlafstörungen, wie z.B. Einschlafproblemen, nächtlichem Erwachen, morgendlichem Früherwachen oder Tagesmüdigkeit trotz langer Schlafdauer. Diese Schlafstörungen können im Alltag sehr einschränkend sein und haben oft starke Auswirkungen auf die Aktivität am Tage sowie die Leistungsfähigkeit.
Die biologischen Ursachen dieser Schlafstörungen sind unklar und die vorhandenen wissenschaftlichen Befunde großteils widersprüchlich. Folglich gibt es auch keine wissenschaftlich begründeten Therapien der Schlafstörungen, was besonders problematisch ist, da die Schlafstörungen manchmal sogar trotz Besserung der Depression weiter bestehen.

Ziele der Untersuchung
Die Chronobiologie stellt mit ihren Methoden und Erkenntnissen einen vielversprechenden Ansatz zur Erforschung der biologischen Ursachen von Schlafstörungen dar. Sie beschäftigt sich vor allem mit der "inneren Uhr" und deren circadianem Rhythmus (d.h. ein Rhythmus, der ungefähr so lang ist wie ein Tag). Zum Beispiel teilt die Chronobiologie Menschen nach ihrem natürlichen Wach- und Schlafrhythmus in frühe und späte Typen ("Lerchen" und "Eulen") ein.

Um den Zusammenhang zwischen Chronobiologie und Depressionen zu erforschen, messen wir über vier Wochen (15.06.-16.07.2012) die Aktivität von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Depression mit Hilfe eines Geräts (Aktimeter), das wie eine Armbanduhr aussieht und am Handgelenk getragen wird. Dieses Aktimeter zeichnet Bewegungen und Lichtintensität auf und liefert uns Daten über Schlafzeiten, die Aktivität während des Schlafes, die Verteilung der Aktivität über den Tag hinweg und die Menge an Tageslicht, der die Teilnehmer ausgesetzt sind. Aus diesen Daten können wir ableiten, ob depressive Kinder und Jugendliche Veränderungen im circadianen Rhythmus im Vergleich zu gesunden Personen aufweisen.

Aus der chronobiologischen Forschung sind bereits einzelne Gene identifiziert worden, deren Verände-rungen mit Störungen der inneren Uhr einhergehen. Wir wollen deshalb auch untersuchen, ob diese bekannten Veränderungen in Genen der inneren Uhr bei depressiven Kindern und Jugendlichen nachweisbar sind.


Wenn Sie Fragen zur Studie haben, melden Sie sich gerne bei:

Dr. med. Barbara Grünewald
barbara.gruenewald@med.uni-muenchen.de
089

Dipl. Psych. Lena Katharina Adams
lena.keller@med.uni-muenchen.de
089




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