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Studie zur Untersuchung von Aufmerksamkeit und Konzentration bei Grundschulkindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und/oder einer Lese-Rechtschreibstörung


Hintergrund:

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gehört zu den häufigsten Störungen des Kindes- und Jugendaltersalters. Sie beeinträchtigt das schulische und das familiäre Leben, sowie die schulische und spätere berufliche Laufbahn der betroffenen Kinder erheblich. Laut neuesten Untersuchungen haben in Deutschland 4,8% der Kinder zwischen 3 und 17 Jahren eine diagnostizierte Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Bei weiteren 4,9% der Kinder besteht der Verdacht auf diese Störung.

Die Ursachen sind bisher nicht vollständig verstanden. Die vorliegenden Befunde unterstützen jedoch die Annahme, dass Hirnfunktionen bei der Steuerung von Aufmerksamkeit und Konzentration gestört sind.


Die Diagnose einer ADHS ist komplex und bedarf großer Sorgfalt. Nicht selten wird nur anhand eines Fragebogens die Diagnose gestellt. Es sollten jedoch die zentralen Aspekte des Verhaltens des Kindes in verschiedenen Lebenssituationen untersucht und möglichst objektiviert werden. Aufmerksamkeit hat viele Facetten. Es gibt eine selektive Aufmerksamkeit, die von einer Daueraufmerksamkeit unterschieden wird. Gerade um länger bei einer Sache, die nicht immer „spannend“ ist, die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten, ist Daueraufmerksamkeit wichtig. Impulsivität steht für das vorschnelle Handeln, das fehlende Unterdrücken von Handlungsimpulsen, zum Beispiel beim Spiel nicht abwarten können, bis man an der Reihe ist.


Auch bei Kindern mit einer Lese-Rechtschreibstörung (LRS) tritt überzufällig häufiger eine Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit und Konzentration auf. Bei ca. 20% dieser Kinder mit einer LRS liegt sogar eine ADHS vor. Um auch für diese Kinder eine angemessene und wirksame Therapie anzubieten, ist eine spezifische Diagnostik notwendig, die entsprechende Beeinträchtigungen zuverlässig aufzeigt.


Ziele der Studie:
Um die Störung der Aufmerksamkeit und der erhöhten Impulsivität bei Kindern mit einer ADHS und/oder LRS zu erfassen, wurde ein computerbasierter Test, die Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung für Kinder (KITAP), entwickelt, der objektiv die verschiedene Dimensionen des kindlichen Aufmerksamkeitsverhaltens misst. Ob dieses Verfahren jedoch zuverlässig Aufmerksamkeitsstörung, Ablenkbarkeit und Impulsivität misst, ist bisher noch nicht ausreichend untersucht.

Ferner ist bisher noch nicht verstanden, welche Aspekte der Aufmerksamkeit bei Kindern mit einer ADHS und welche bei Kindern mit einer kombinierten Störung von ADHS und LRS beeinträchtigt sind.

Um diese Fragen zu untersuchen, haben wir verschiedenen Tests zusammengestellt, die es erlauben, die Aspekte der Aufmerksamkeit, Ablenkbarkeit, Impulsivität, des Gedächtnisses und der Verarbeitungsgeschwindigkeit zu erfassen.



Zu den Untersuchungen:

Die Datenerhebung ist abgeschlossen, eine Teilnahme an der Studie ist nicht mehr möglich.

Kontakt

Bei Interesse oder Fragen können Sie sich jederzeit an Frau Borbala Balazs (Dipl. Psych.) wenden.

Email: borbala.balazs@med.uni-muenchen.de

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