KJP LMU

Studie zur Behandlung depressiver Störungen bei Jugendlichen mit einem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Manual



Wissenschaftlicher Hintergrund und Ziel der Studie
Manualisierte Kognitive-Verhaltenstherapie ist weltweit eine der am besten untersuchten und wirksamsten Therapiemethoden zur Behandlung von Depressionen im Jugendalter. Manualisiert bedeutet, dass sich die Psychotherapie an einem festgelegten Ablauf (= Manual) orientiert. In Deutschland ist der Bedarf an gut evaluierten kognitiv-verhaltenstherapeutischen Manualen für jugendliche Depression allerdings noch sehr groß. Das im Rahmen der größten amerikanischen Behandlungsstudie (Treatment for Adolescent Depression Study, kurz TADS) untersuchte Manual hat sehr gute Wirksamkeit zur Verbesserung depressiver Symptome gezeigt. Das ins Deutsche übersetzte TADS-Manual wird an unserer Klinik wissenschaftlich untersucht. Teilnehmen können alle Jugendliche ab 13 Jahren, die wegen einer Depression stationär bei uns behandelt werden.

Das kognitiv-verhaltenstherapeutische Manual
Der kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansatz geht davon aus, dass Gedanken (Kognition) und Verhalten die Art und Weise, wie man sich fühlt (z.B. deprimiert oder extrem gereizt), beeinflusst. So lernt der Jugendliche im Rahmen der Therapie, wie dieses Zusammenspiel funktioniert und wie er seine Gedanken und sein Verhalten verändern kann, um die Depression zu überwinden. Wie diese Themen in der Therapie gemeinsam erarbeitet und trainiert werden, folgt einem festgelegten Schema. Die wichtigsten Themen der Therapie sind: Wie kann ich…
- meine Stimmung verbessern?
- aktiver werden?
- meine Probleme lösen?
- negative Gedanken verändern?

Studiendurchführung
Die Therapie mit dem Manual ist in den ganz normalen Behandlungsablauf auf Station eingebettet. Durchgeführt wird sie vom fallführenden Therapeuten (Arzt oder Psychologe). Sie besteht aus 6 Einzelsitzungen, 2 Sitzungen mit den Eltern und dem Jugendlichen gemeinsam und zwei Sitzungen mit den Eltern allein. Die Termine werden über einen Zeitraum von 8 Wochen verteilt, so dass der Jugendliche jede Woche einen Einzeltherapietermin mit seinem Therapeuten hat, der mit dem Manual arbeitet. Die Elterntermine werden individuell vereinbart. Zusätzlich erhält der Jugendliche natürlich alle weiteren Therapien, die im Rahmen der stationären Behandlung durchgeführt werden. Ferner findet ein weiteres therapeutisches Einzelgespräch pro Woche statt, so dass genug Zeit mit dem Therapeuten für Themen außerhalb des Manuals bleibt.
Zur überprüfung der Wirksamkeit ist neben der Standarddiagnostik, vorher, nachher und jede Woche der manualisierten Therapiephase jeweils ein etablierter Depressionsfragebogen vom Jugendlichen auszufüllen. Außerdem wird nach Beendigung noch einmal ein Diagnostisches Interview mit ihrem Kind durchgeführt.

Kontakt
Sollten Sie Fragen zu der Studie haben, wenden Sie sich gerne an:

Dr. rer. biol. hum. Kathrin Pietsch, Dipl.-Psych.
Tel: 089 / 4400 55907 oder 4400 55946
Mail: Kathrin.Pietsch@med.uni-muenchen.de


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