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Chronotherapie im Kindes- und Jugendalter - Chronotypisierung im stationären Rahmen

Von einigen psychiatrischen Erkrankungen, darunter der Depression, ist bekannt, dass sie mit einer Störung der "inneren Uhr" und deren circadianem Rhythmus (d.h. ein Rhythmus, der ungefähr so lang ist wie ein Tag) einhergehen. Dies zeigt sich beispielsweise in Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit oder einem verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus. Unter "Chronotherapie" versteht man Therapien, die gezielt die innere Uhr beeinflussen und somit auch positive Einflüsse auf z.B. depressive Erkrankungen haben. Beispiele hierfür sind die Lichttherapie oder die Wachtherapie.
Bei Erwachsenen gibt es bereits sehr vielversprechende Ergebnisse der Chronotherapie bei Depressionen, während die Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen mit Depression bisher noch kaum wissenschaftlich untersucht wurde. Da die Methoden jedoch relativ einfach und gleichzeitig vielversprechend sind, möchten wir in unserer Klinik dazu beitragen, die Wirksamkeit von chronotherapeutischen Methoden bei Kindern und Jugendlichen zu überprüfen.

Ein erster Schritt ist dabei die Entwicklung verlässlicher Messmethoden für die "inneren Uhr" unserer Patienten. Dazu dienen spezielle Fragebögen und Aktimetrie, d.h. die Messung der körperlichen Aktivität mithilfe eines Aktimeters, das wie eine Armbanduhr am Handgelenk getragen wird. Das Aktimeter soll uns helfen zu verstehen, wie sich die "innere Uhr" im strukturierten Stationsalltag mit festen Schlafens- und Essenszeiten verhält.
In einem nächsten Schritt wollen wir diese Daten dann nutzen, um die Wirkung von Lichttherapie und anderen chronotherapeutischen Methoden auf die innere Uhr und die Krankheitssymptome zu untersuchen.

Ansprechpartner

Dipl. Psych. Lena Katharina Adams
lena.keller@med.uni-muenchen.de




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