KJP LMU

Herzlich willkommen auf der Station 1


Bei uns werden Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 17 Jahren mit kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen behandelt. Unseren Schwerpunkt bilden dabei depressive Störungen. Die Station 1 verfügt über 10 Behandlungsplätze.

Um möglichst individuell auf die Bedürfnisse unserer Patienten einzugehen, arbeiten wir in einem multiprofessionellen Behandlungsteam bestehend aus Ärztinnen, Psychologinnen, Sozialpädagogen, Kreativtherapeutinnen, Erzieher(innen) und Kinderkrankenpfleger(innen). Gemeinsam mit den Kindern/ Jugendlichen und deren Bezugspersonen definieren wir Behandlungsziele, die im Team miteinander abgestimmt und bereichsübergreifend sowohl in Therapien als auch im Stationsalltag integriert werden.

Unser Ziel ist es, ein optimales Behandlungsergebnis zu erreichen, das eine Stabilisierung und angemessene Eigenständigkeit der Kinder und Jugendlichen fördert und eine Reintegration in Familie und Schule sowie eine passende Freizeitgestaltung ermöglicht. Unsere Patienten besuchen während ihres Klinikaufenthaltes die integrierte Klinikschule.

Ihre Ansprechpartnerin der Station 1 ist:
Astrid Ninkovic
Stationsleiterin der Station 1
Nußbaumstrasse 5a
80336 München
Telefon: 089 4400 55950
Fax: 089 4400 55952
Email: Astrid.Ninkovic@med.uni-muenchen.de


Im Folgenden stellen sich die verschiedenen Bereiche vor:

Psychotherapeutisches Team
Kreativtherapie
Sozialpädagogischer Dienst
Pflege- und Erziehungsdienst
Klinikschule


Essbereich Station 1 Flurbereich Station 1 Kunst - Wegweiser zur Station 1


Psychotherapeutisches Team (ÄrztInnen, PsychologInnen, SozialpädagogInnen)

Mit der Aufnahme in unsere Klinik beginnt eine eingehende Diagnostik- und Beobachtungsphase. Bereits vorliegende Befunde werden ergänzt/aktualisiert. Zur medizinisch-somatischen Diagnostik zählt eine Blutuntersuchung und eine körperlich-neurologische Untersuchung, ggf. auch ergänzende apparative Diagnostik (EEG, EKG, Bildgebende Verfahren). Die testpsychologische Diagnostik beinhaltet ein umfassendes Screening, störungsspezifische Befunderhebung und eine Intelligenzdiagnostik.

Die psychotherapeutische Behandlung umfasst zwei Mal wöchentlich stattfindende Einzelgespräche. Unsere Psychotherapie stützt sich auf verhaltenstherapeutische, tiefenpsychologisch fundierte sowie familientherapeutische Konzepte (multimodales und integratives Behandlungskonzept). Da die Unterstützung durch die Bezugspersonen eine wichtige Rollte spielt, findet auch eine intensive Arbeit mit den Eltern durch wöchentliche Eltern- bzw. Familiengespräche statt. Regelmäßig sind auch Besuche und Belastungserprobungen im häuslichen Rahmen vorgesehen. Weiterhin bieten wir stationsübergreifend ein Elterntraining planE an, bei dem in fünf Modulen Psychoedukation (Aufklärung) erfolgt und Erziehungskompetenzen gestärkt werden. Bei Bedarf wird die Psychotherapie nach Einwilligung von Kindern/Jugendlichen und Eltern durch eine medikamentöse Behandlung ergänzt. Zur Festigung und Weiterentwicklung der therapeutischen Fortschritte auch nach dem Klinikaufenthalt werden frühzeitig weiterführende Maßnahmen (z.B. ambulante Psychotherapie, Jugendhilfemaßnahmen) angebahnt. Hierzu arbeiten wir auch mit den zuständigen Jugendämtern konstruktiv zusammen (Sozialpädagogischer Dienst). Um den übergang in den Alltag zu erleichtern, ist für die Kinder von 8-14 Jahren auch eine sich anschließende tagesklinische Behandlung häufig sinnvoll.


Arbeiten mit Ton Station 1 Farbpalette Station 1 Tanz Station 1


Im Rahmen unseres Behandlungsschwerpunktes "depressive Störungen" zielt unsere Behandlung auf Stimmungsaufhellung und -stabilisierung, Antriebs- und Aktivitätssteigerung und bessere Alltagsbewältigung ab. Wir arbeiten leitlinienorientiert nach dem neuesten wissenschaftlichen Standard. Im Rahmen unserer Forschung über depressive Störungen wird bei Jugendlichen in der Regel ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches Manual ("TADS") angewandt. Um die Wirkung von Antidepressiva bei Jugendlichen besser zu überprüfen, führen wir in Zusammenarbeit mit mehreren Universitätskliniken in Deutschland regelmäßige Serumspiegel-Kontrollen durch (Therapeutisches Drug-Monitoring). Aus folgenden Zusatzangeboten wird ein individueller Behandlungsplan erstellt:

Aussenaktivitäten    Soziales Kompetenztraining

Entspannungsgruppe    Sportgruppen

Genusstraining    Tanzgruppe

Geschlechtsspezifische Angebote    Therapeutisches Klettern

Musikprojekt    Therapeutische Kochgruppe



Pflege- und Erziehungsdienst

Wir arbeiten ressourcenorientiert und nach dem Bezugspflegesystem. Verhaltenstherapeutisch orientierte Pädagogik im Gruppenalltag, individuelle Beziehungsangebote, Gruppenaktivitäten und Projektarbeiten sind wesentliche Bestandteile der Arbeit des Pflege- und Erziehungsdienstes. Dieser besteht aus Mitarbeitern der Berufsbereiche Pflege und Pädagogik.

Die Arbeit des Pflege- und Erziehungsdienstes beruht auf 4 Säulen der pflegerischen Prinzipien.

Bezugspflege (inhaltlich)

Jeder Patient hat von der Aufnahme bis zu Entlassung oder Verlegung einen zuständigen Ansprechpartner. Diese übernehmen die Verantwortung für den gesamten Pflegeverlauf mit Erstellung und Aktualisierung der Pflegeplanung in Abstimmung mit dem Patienten und arbeiten mit allen Bezugstherapeuten eng zusammen. Die Pflegeplanung wird in das gemeinsam abgestimmte therapeutische Gesamtkonzept eingebracht.

Bereichspflege (organisatorisch)

Der Mitarbeiter/in übernimmt während einer Schicht die pflegerische Verantwortung für einen Teil der Station.

Realitätsnähe

Alle Pflege- und Erziehungsmaßnahmen, das Training lebenspraktischer Fähigkeiten, der Stationsablauf und das Milieu orientieren sich an der Realität und haben das Ziel, die Patienten zu befähigen, den Alltag nach dem Klinikaufenthalt wieder zu bewältigen.

Organisation

Die Stationen werden durch qualifizierte Stationsleitungen geführt. Das Bezugspflegesystem hat sich als ein wichtiges und erfolgreiches Pflegesystem bewährt. Ein umfangreiches Fortbildungsprogramm und ein intensiver Erfahrungsaustausch mit anderen Kliniken fördert die Kompetenz aller MitarbeiterInnen des Pflege- und Erziehungsdienstes.

Unsere Pflegewissenschaftliche Ausrichtung bezieht sich auf die pflegerischen Prinzipien von Ian Needham, die Lehre von Peplau (zwischenmenschliche Beziehungen), Orem (Selbsthilfe), Kommunikationstechniken nach Rosenberg, die pflegerischen Aktivitäten und Deeskalationsstrategien von Abderhalden und Pädagogik auf der Grundlage der Erziehungswissenschaften.


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