KJP LMU

Herzlich willkommen auf der Station 2


Die offen geführte Station 2 verfügt über 12 Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren, vorrangig für Patienten ab dem Alter von 13 Jahren. Der Schwerpunkt der Station liegt in der Behandlung von psychogenen Essstörungen (Anorexia nervosa und Bulimia nervosa) und der bei Anorexie- und Bulimie-Patientinnen häufig vorliegenden komorbiden, d.h. begleitenden psychischen und körperlichen Erkrankungen. Es werden aber auch andere psychiatrische und psychosomatische Störungsbilder behandelt
Das multiprofessionelle Team besteht aus Erzieherinnen und Erziehern, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/innen, Heilerziehungspflegerinnen, einer Kunsttherapeutin, einer Bewegungstherapeutin, einem Sozialpädagogen sowie jeweils zwei Psychologinnen und Ärztinnen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflege- und Erziehungsdienstes arbeiten ressourcenorientiert in einem Bezugspflegesystem und auf der Grundlage einer vorwiegend verhaltenstherapeutisch orientierten Pädagogik. Wesentliche Bestandteile der täglichen Arbeit auf der Station sind regelmäßige Gespräche der Patientinnen und Patienten mit den Bezugspflegekräften, individuelle Beziehungsangebote, vielfältige Gruppenaktivitäten und Projektarbeiten.

Ihre Ansprechpartnerin für den Pflege- und Erziehungsdienst der Station 2 ist:
Susanne Görldt
Stationsleiterin der Station 2
Nußbaumstrasse 5a
80336 München
Telefon: 089 4400 55960
Fax: 089 4400 55962
Email: Susanne.Goerldt@med.uni-muenchen.de

Mit der stationären Aufnahme in die Klinik beginnt eine eingehende Diagnostik- und Beobachtungsphase. Bereits vorliegende Befunde werden ergänzt/aktualisiert. Zur medizinisch-somatischen Diagnostik zählt eine körperlich-neurologische Untersuchung und in der Regel eine Blutuntersuchung, sowie ggf. auch ergänzende apparative Diagnostik (EEG, EKG, Bildgebende Verfahren). Die regelhaft durchgeführte testpsychologische Diagnostik beinhaltet ein umfassendes Screening, störungsspezifische Befunderhebung sowie meist auch eine überprüfung der intellektuellen Gesamtbefähigung und individueller Stärken und Schwächen.
Zur psychotherapeutischen Behandlung: Neben zweimal wöchentlich stattfindenden Einzelpsychotherapie und regelmäßigen Eltern- bzw. Familiengesprächen mit der fallführenden ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeutin umfasst das auf mehreren Säulen ruhende, multimodale Behandlungskonzept auch eine Ernährungsberatung bzw. eine ernährungsmedizinische Behandlung sowie ergänzende nonverbale Therapieverfahren, wie Kunsttherapie, Bewegungstherapie oder Musiktherapie. Auch die Teilnahme an störungsorientierten oder störungsbild- (und ggf. auch stations-) übergreifenden Gruppentherapien ist Teil des integrativen Gesamtkonzepts. Es werden ein soziales Kompetenztraining, eine Körperbildgruppe, ein Entspannungstraining in der Gruppe, Yoga, verschiedene Sportgruppen (z.B. Klettern, Frühsport), eine Schwimmgruppe, eine therapeutische Kochgruppe, eine Genussgruppe und eine DBT-Gruppe (dialektisch-behaviorale Therapie) angeboten. Für jede/n Patientin/Patienten wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.
Dabei fließen in die psychotherapeutische Arbeit - im Sinne eines Therapieschulen-übergreifenden Ansatzes - sowohl kognitiv-verhaltenstherapeutische als auch psycho-dynamisch-analytische und systemisch-familientherapeutische Ansätze ein. Während der Zeit des stationären Aufenthaltes werden die Jugendlichen in unserer internen Klinikschule in einer Kleingruppe unterrichtet, was eine individuelle und leistungs-differenzierte Förderung ermöglicht. Im Verlauf der stationären Behandlung, insbesondere im letzten Behandlungsabschnitt, besteht die Möglichkeit, dass sie bereits von der Klinik aus wieder ihre Herkunftsschule besuchen.
Weiterhin bieten wir stationsübergreifend ein Elterntraining planE an, bei dem in fünf Modulen die Erziehungskompetenzen gestärkt werden.

Bei Bedarf wird die Psychotherapie - nach vorheriger Rücksprache mit den Eltern und erfolgter Einwilligung seitens der Kinder/Jugendlichen und der Sorgeberechtigten - durch eine medikamentöse Behandlung ergänzt.
Zur Festigung und Weiterentwicklung der therapeutischen Fortschritte auch nach dem Klinikaufenthalt werden zudem frühzeitig weiterführende Maßnahmen angebahnt (z.B. ambulante Psychotherapie, Jugendhilfemaßnahmen). Hierzu arbeiten wir auch mit den zuständigen Jugendämtern konstruktiv zusammen (Sozialpädagogischer Dienst). Um den anschließenden übergang in den Alltag zu erleichtern, ist in Einzelfällen manchmal auch eine sich anschließende tagesklinische Behandlung sinnvoll.


Erläuterungen zur Arbeit des Pflege- und Erziehungsdienstes

Die Arbeit des Pflege- und Erziehungsdienstes beruht auf 4 Säulen der pflegerischen Prinzipien.

Bezugspflege (inhaltlich)

Jeder Patient hat von der Aufnahme bis zu Entlassung oder Verlegung einen zuständigen Ansprechpartner. Diese übernehmen die Verantwortung für den gesamten Pflegeverlauf mit Erstellung und Aktualisierung der Pflegeplanung in Abstimmung mit dem Patienten. Die Pflegeplanung wird in den Behandlungsplan eingebracht.

Bereichspflege (organisatorisch)

Der Mitarbeiter/in übernimmt während einer Schicht die pflegerische Verantwortung für einen Teil der Station.

Realitätsnähe

Alle Pflege- und Erziehungsmaßnahmen, das Training lebenspraktischer Fähigkeiten, der Stationsablauf und das Milieu orientieren sich an der Realität und haben das Ziel, die Patienten zu befähigen, den Alltag nach dem Klinikaufenthalt wieder zu bewältigen.

Organisation

Die Stationen werden durch qualifizierte Stationsleitungen geführt. Das Bezugspflegesystem hat sich als ein wichtiges und erfolgreiches Pflegesystem bewährt. Ein umfangreiches Fortbildungsprogramm und ein intensiver Erfahrungsaustausch mit anderen Kliniken fördert die Kompetenz aller Mitarbeiter/innen des Pflege- und Erziehungsdienstes.

Unsere Pflegewissenschaftliche Ausrichtung bezieht sich auf die pflegerischen Prinzipien von Ian Needham, die Lehre von Peplau (zwischenmenschliche Beziehungen), Orem (Selbsthilfe), Kommunikationstechniken nach Rosenberg, die pflegerischen Aktivitäten und Deeskalationsstrategien von Abderhalden und Pädagogik auf der Grundlage der Erziehungswissenschaften.


Folgende Zusatzangebote werden vom Pflege- und Erziehungsdienst durchgeführt:

Progressive Muskelentspannung (nach Jacobsen)

Soziales Kompetenztraining

Sportgruppen

Therapeutische Kochgruppe unter Anleitung einer Ernährungswissenschaftlerin

Genussgruppe

Schwimmgruppe

Yogagruppe

Achtsamkeitsgruppe nach DBT


Ausführlichere Informationen für sie als Eltern/Angehörige, Patient/in, einweisende Ärztin/Arzt oder (Jugendhilfe-) Einrichtung finden sie in unseren Flyern, die als pdf-Dateien heruntergrladen und ausgedruckt werden können, sowie unter den Menüpunkten Multimodales und integratives Behandlungskonzept und Krankheitsbilder.

Elterninformation (in Kürze)
Anorexiekonzept (in Kürze)
Multimodales und integratives Behandlungskonzept
Krankheitsbilder

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