Herzlich willkommen auf der Station 3
Die Station 3 ist eine geschützt geführte Intensivstation, auf der schwerpunktmäßig Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre mit akuter Suizidalität
oder sonstigem akut selbstgefährdenden Verhalten, psychotischen Erkrankungen oder einer schweren anorektischen Essstörung behandelt werden.
Dabei kann ein Aufenthalt auf unserer Station einerseits als kurzfristige, zeitlich begrenzte Krisenintervention, andererseits aber auch im
Rahmen einer längerfristigen Behandlung mit dem Ziel einer späteren Verlegung auf eine der beiden offenen Stationen (Station 1 und 2)
im Haus erfolgen.
Die Station 3 verfügt insgesamt über 8 Plätze und ist mit ihrer festen Tagesstruktur, dem hohen Betreuungsschlüssel und der engen
Begleitung der Patienten durch besonders geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflege- und Erziehungsdienstes speziell auf
Kinder und Jugendliche ausgelegt, die eine besonders intensive Unterstützung und den besonderen Schutz einer geschlossenen Station benötigen.
Um möglichst individuell auf die Bedürfnisse unserer Patienten einzugehen, arbeiten wir in einem multiprofessionellen Behandlungsteam
bestehend aus Ärztinnen, Psychologinnen, Sozialpädagogen, Kreativtherapeutinnen, Erzieher(innen) und Kinderkrankenpfleger(innen).
Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen sowie deren Bezugspersonen werden konkrete Behandlungsziele definiert, die mit dem gesamten
Team abgestimmt werden und an deren Umsetzung bereichsübergreifend sowohl in den unterschiedlichen Therapien (Einzel-/Gruppentherapie,
Kreativtherapie) als auch im Stationsalltag in der Gruppe mit den Mitpatienten gearbeitet wird.
Ihre Ansprechpartner für den Pflege- und Erziehungsdienst der Station 3 sind:
Julia Maurer
Stationsleitung Station 3
Email: Julia.Maurer@med.uni-muenchen.de
Nußbaumstrasse 5a
80336 München
Telefon: 089 4400 55970
Fax: 089 4400 55972
Mit der Aufnahme in die Klinik beginnt eine eingehende Diagnostik- und Beobachtungsphase. Bereits vorliegende Befunde werden
ergänzt/aktualisiert. Zur medizinisch-somatischen Diagnostik zählt eine körperlich-neurologische Untersuchung und i.d.R. auch eine
Blutuntersuchung, sowie ggf. ergänzende apparative Diagnostik (EEG, EKG, Bildgebende Verfahren). Die regelhaft durchgeführte
testpsychologische Diagnostik beinhaltet ein umfassendes Screening, eine störungsspezifische Befunderhebung sowie meist auch eine
überprüfung der intellektuellen Gesamtbefähigung und der individuellen Stärken und Schwächen.
Die psychotherapeutische Behandlung umfasst zweimal wöchentlich stattfindende Einzelgespräche. Das Behandlungskonzept
stützt sich auf verhaltenstherapeutische, tiefenpsychologisch fundierte sowie familientherapeutische Konzepte (multimodales
und integratives Behandlungskonzept). Da die Unterstützung der Patienten durch die Bezugspersonen eine wichtige Rollte spielt
und diese häufig auch selbst sehr belastet sind, werden die Eltern stets in die Behandlung mit einbezogen, es werden regelmäßige
Eltern- bzw. Familiengespräche geführt. Bei Bedarf wird die Psychotherapie - nach vorheriger Rücksprache mit den Eltern und
erfolgter Einwilligung seitens der Kinder/Jugendlichen und der Sorgeberechtigten - durch eine medikamentöse Behandlung ergänzt.
Außerdem kommen, in Abhängigkeit von der Belastbarkeit, komplementäre Therapieverfahren (z.B. Kunst- und Bewegungstherapie) zum Einsatz.
Aus folgenden Zusatzangeboten wird ein individueller Behandlungsplan erstellt:
Soziales Kompetenztraining
Offenes Atelier (Kunstprojekt)
Yogagruppe
Achtsamkeitsgruppe nach DBT
Körperbildtherapie
Ergotherapie
Musikprojekt
Sportgruppen
Therapeutisches Klettern
Je nach Belastbarkeit und therapeutischer Einschätzung besteht auch die Möglichkeit eines Einzel- oder Gruppenunterrichts durch unsere
Klinikschule.
In vielen Fällen schließt sich an die Behandlung auf unserer geschützten Station eine weiterführende stationäre Behandlung nach Verlegung
auf eine unserer offenen Stationen an.
Um den anschließenden übergang in den Alltag zu erleichtern, ist in Einzelfällen manchmal auch eine sich anschließende tagesklinische Behandlung sinnvoll.
Zur Festigung und Weiterentwicklung der therapeutischen Fortschritte auch nach dem Klinikaufenthalt werden zudem frühzeitig weiterführende
Maßnahmen angebahnt (z.B. ambulante Psychotherapie, Jugendhilfemaßnahmen). Hierzu arbeiten wir auch mit den zuständigen
Jugendämtern konstruktiv zusammen (Sozialpädagogischer Dienst).
Ausführlichere Informationen für sie als Eltern/Angehörige, Patient/in, einweisende Ärztin/Arzt oder (Jugendhilfe-) Einrichtung
finden sie in unseren Flyern, die als pdf-Dateien heruntergeladen und ausgedruckt werden können, sowie unter den Menüpunkten
Multimodales und integratives Behandlungskonzept und Krankheitsbilder.
Elterninformation (in Kürze)
Anorexiekonzept (in Kürze)
Multimodales und integratives Behandlungskonzept
Krankheitsbilder
Weitere Erläuterungen zur Arbeit des Pflege- und Erziehungsdienstes
Die Arbeit des Pflege- und Erziehungsdienstes beruht auf 4 Säulen der pflegerischen Prinzipien.
Bezugspflege (inhaltlich)
Jeder Patient hat von der Aufnahme bis zu Entlassung oder Verlegung einen Ansprechpartner. Diese übernehmen die Verantwortung für den
gesamten Pflegeverlauf mit Erstellung und Aktualisierung der Pflegeplanung in Abstimmung mit dem Patienten. Die Pflegeplanung wird
in den Behandlungsplan eingebracht.
Bereichspflege (organisatorisch)
Der Mitarbeiter/in übernimmt während einer Schicht die pflegerische Verantwortung für einen Teil der Station.
Realitätsnähe
Alle Pflege- und Erziehungsmaßnahmen, das Training lebenspraktischer Fähigkeiten, der Stationsablauf und das Milieu orientieren
sich an der Realität und haben das Ziel, die Patienten zu befähigen, den Alltag nach dem Klinikaufenthalt wieder zu bewältigen.
Organisation
Die Stationen werden durch qualifizierte Stationsleitungen geführt. Das Bezugspflegesystem hat sich als ein wichtiges und erfolgreiches
Pflegesystem bewährt. Ein umfangreiches Fortbildungsprogramm und ein intensiver Erfahrungsaustausch mit anderen Kliniken fördert die
Kompetenz aller Mitarbeiter/innen des Pflege- und Erziehungsdienstes.
Unsere Pflegewissenschaftliche Ausrichtung bezieht sich auf die pflegerischen Prinzipien von Ian Needham, die Lehre von Peplau
(zwischenmenschliche Beziehungen), Orem (Selbsthilfe), Kommunikationstechniken nach Rosenberg, die pflegerischen Aktivitäten
und Deeskalationsstrategien von Abderhalden und Pädagogik auf der Grundlage der Erziehungswissenschaften.