Pressemitteilung: Hape Kerkeling ist Pate von PRODO
PRODO untersucht erstmals in Deutschland, wie Familien unterstützt werden können, um Depression bei Kindern zu verhindern.
Fast jeder vierte Deutsche hat einmal im Leben eine depressive
Phase durchlebt. Bei den 15 bis 18 Jährigen sind es bereits 15%.
Einer der größten Risikofaktoren für Kinder und Jugendliche ist die
Depression ihrer Eltern. Circa 50% der Kinder depressiver Eltern
leiden bis zum 21. Lebensjahr selbst an einer depressiven Störung.
Wahrscheinliche Gründe für dieses hohe Erkrankungsrisiko der
Kinder sind neben genetischen Faktoren psychosoziale Belastungen,
wie z.B. Mobbing, Stress in der Schule und mit Freunden oder
Verlust einer nahestehenden Person.
PRODO (Primary Prevention of Depression in the Offspring of Depressed
Parents) beruht auf einem in den USA etablierten und auf
Wirksamkeit überprüften Präventionsprogramm, welches an die
deutsche Kultur und Sprache angepasst wurde. Ziel ist es Depressionen
im Kindes- und Jugendalter zu verhindern, sowie psychische
Auffälligkeiten im Allgemeinen zu reduzieren. Das neuartige
Projekt wird in der Münchner Universitäts-Klinik und Poliklinik für
Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
unter der Leitung von Herrn Professor Schulte-Körne durchgeführt
und evaluiert. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit
und Pflege unterstützt das Projekt über die Initiative gesund.
leben.bayern.
Der bekannte Entertainer, Comedian und Schauspieler Hape Kerkeling
unterstützt das PRODO Projekt als Pate. Aus eigener Erfahrung
kennt der Schauspieler die Herausforderungen mit einem an Depression
erkrankten Elternteil aufzuwachsen Und was es bedeutet,
einen geliebten Menschen durch die Erkrankung zu verlieren. Viele
Menschen mit einer Depression haben starke Ängste und schämen
sich mit ihren Kindern über ihre Krankheit zu sprechen. Dennoch
bekommen die Kinder die Symptome täglich zu spüren, ohne dass
sie diese einordnen können. Sie beziehen die schlechte Stimmung
und den Ärger zu Hause häufig auf sich und machen sich große
Sorgen um ihre Eltern. Diese Kinder und Jugendlichen mit ihren
Belastungen nicht alleine zu lassen, liegt Hape Kerkeling besonders
am Herzen - "Kompetente Unterstützung ist für Kinder depressiver Eltern sehr wichtig!", sagt Kerkeling in der Hoffnung, dass sich viele erkrankte Eltern für eine gesunde und glückliche Zukunft ihrer Kinder einsetzen.
PRODO ist das erste Depressions-Präventionsprogramm für Familien, das auch wissenschaftlich auf seine Wirksamkeit hin untersucht wird. Eltern und Kinder lernen Bewältigungsstrategien kennen, um besser mit akuten und chronischen Belastungen umzugehen. Einen positiven Erziehungsstil anzuwenden, um eine gute Beziehung zu ihren Kindern zu fördern, ist ein weiterer Focus des Programms. In einem geschützten Rahmen können die Familien untereinander ihre Erfahrungen teilen und die Kinder werden über die Erkrankung informiert, so dass das Verhalten ihrer Eltern verständlicher wird.
Bis 2016 können Eltern, die akut oder in Vergangenheit an einer Depression erkrankt sind oder waren und deren Kinder acht bis siebzehn Jahre alt sind und keine psychische Störung aufweisen, an der Studie teilnehmen.
Weitere Informationen zu PRODO sowie zum nächsten Informationsabend finden Sie hier
Ansprechpartner:
Dr. Belinda Platt
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Klinikum der Universität München (LMU)
Campus Innenstadt
Tel: 089/5440-3981
E-Mail: kjp-prodo@med.uni-muenchen.de
Klinikum der Universität München
Im Klinikum der Universität München (LMU) werden jährlich an den Standorten Campus Großhadern und Campus Innenstadt rund 500.000 Patienten ambulant, teilstationär und stationär behandelt. Den 29 Fachkliniken, zwölf Instituten und fünf Abteilungen sowie den 46 interdisziplinären Zentren stehen etwas mehr als 2.000 Betten zur Verfügung. Von ins-gesamt 9.450 Beschäftigten sind rund 1.600 Mediziner und 3.200 Pflegekräfte. Das Klini-kum der Universität München ist seit 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.
Gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität ist das Klinikum der Universität München an vier Sonderforschungsbereichen der DFG (SFB 684, 914, 1054, 1123), an drei Transregios (TRR 127, 128, 152), der klinischen Forschergruppe 809 sowie an zwei Graduiertenkollegs der DFG (GK 1091, 1202) beteiligt. Hinzu kommen die Exzellenzeinrichtungen „Center for Integrated Protein Sciences“ (CIPSM), „Munich Center of Advanced Photonics“ (MAP), „Nanosystems Initiative Munich“ (NIM) und „Mu-nich Cluster for Systems Neurology“ (SyNergy) sowie die Graduiertenschulen „Graduate School of Systemic Neurosciences“ (GSN-LMU), die „Graduate School of Quantitative Bio-sciences Munich (QBM)“ und „The Graduate School Life Science Munich (LSM)”.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.klinikum.uni-muenchen.de