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Studie zu schulischen Leistungen im Lesen, Rechtschreiben und Rechnen im Zusammenhang mit emotionalem und sozialem Wohlbefinden und Belastungen

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

Hintergrund
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass ca. 10-15 % aller Kinder die Kriterien für eine Lese-, Rechtschreib- oder Rechenstörung erfüllen.

Bisherige internationale Studien weisen darauf hin, dass Kinder und Jugendliche mit Lese-, Rechtschreib- oder Rechenstörung (auch Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten, ESF) vermehrt Aufmerksamkeitsdefizite, Ängste und depressive Symptome zeigen. Die Zusammenhänge zwischen internalisierenden Symptomen, Art der Lernstörungen und dem Schweregrad der Störungen sind noch weitgehend ungeklärt. Eine methodische Schwäche vieler Studien ist die Auswahl der Stichprobe der untersuchten Kinder, die oft selektiv etwa aus einer Klinikpopulation gewonnen wurde und daher nicht repräsentativ für die Gruppe von Kindern mit ESF ist.

Das Ziel dieses Vorhabens ist, die Häufigkeit von psychischen Belastungen und Störungen bei ESF in einer repräsentativen deutschen Stichprobe zu untersuchen.

Fragestellungen
Ist es möglich, mit Hilfe einer App online festzustellen, welche Kinder von einer Lese-, Rechtschreib- und Rechenstörung betroffen sind?
Wie wirken sich diese Störungsbilder auf das emotionale und soziale Wohlbefinden dieser Kinder aus?
Welche psychischen Belastungen treten bei den Störungsbildern gehäuft auf?

Durchführung
Um dies zu beantworten, wird Kindern der dritten und vierten Jahrgangsstufe sowie deren Eltern angeboten an einer, für diese Studie entwickelten, App teilzunehmen. Die Aufgabenbearbeitung erstreckt sich für teilnehmende Kinder auf vier Tage. Damit die Kinder nicht zu viele Aufgaben auf einmal bearbeiten müssen, ist die Testzeit pro Tag auf etwa 30-45 Minuten beschränkt. Die Testtage müssen nicht unmittelbar hintereinander durchgeführt werden. Eine Bearbeitung innerhalb von drei Wochen wird jedoch empfohlen.
Falls ein Kind noch Lust auf weitere Aufgaben hat, steht ein Bonustag zur Verfügung, an dem ein weiterer Rechtschreibtest absolviert werden kann. Dieser dient der Weiterentwicklung im Bereich der Rechtschreibtests und kann an einem fünften Tag bearbeitet werden. Die Bearbeitung dieses Tests ist zusätzlich zu den vier vorgesehenen Testtagen und natürlich freiwillig!
Gerne wollen wir auch erfahren, wie die Eltern das soziale und emotionale Wohlbefinden ihrer Kinder wahrnehmen. Deshalb bitten wir auch die Eltern, Fragen zu dieser Thematik sowie zum familiären und schulischen Umfeld ihres Kindes zu beantworten. Die Bearbeitung der Elternbefragung dauert etwa 45 Minuten.
Sämtliche Testaufgaben und Fragen können sowohl von den Kindern als auch von den Eltern von zu Hause mithilfe einer App am Tablet oder Smartphone durchgeführt werden.
Ein Teil der Kinder, die Schwierigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen aufweisen, werden zu einem späteren Zeitpunkt zu einer erneuten Testung eingeladen, um die online erhobenen Testergebnisse zu validieren. Die Teilnahme an diesem Termin ist freiwillig und unabhängig von der Teilnahme über die App.

Kooperationspartner
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), www.dipf.de
Kaasa health, www.meistercody.com

Kontakt Bei Interesse oder Fragen können Sie sich jederzeit an uns wenden:
Dr. Julia Kalmar,
Dr. Josefine Rothe,
Ruth Görgen, Bjoern.Witzel@med.uni-muenchen.de



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