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Prävention von Lesestörungen durch die frühe Identifikation und Förderung von Risikokindern für Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb

oder Lesen lernen in Gruppen (LeselinG)


Gefördert durch das Förderprogramm für Forschung und Lehre (FöFoLe) der Medizinischen Fakultät, LMU München
und den Verein zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an der Medizinischen Fakultät der LMU München.

Wissenschaftlicher Hintergrund:
Eine angemessene Lesekompetenz ist Voraussetzung für den Wissenserwerb und Grundlage für eine erfolgreiche Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Etwa 3 - 8 % der Kinder sind von einer Lesestörung betroffen, die ohne wirksame Förderung dauerhaft bestehen bleibt. Lesestörungen sind durch Leistungsdefizite in der Lesegenauigkeit, Lesegeschwindigkeit und im Leseverständnis sowie in allen Bereichen, die Lesefähigkeiten erfordern, gekennzeichnet. Dies beeinflusst die Leistungsfähigkeit der Betroffenen in allen Unterrichtsfächern und kann somit den gesamten Schulverlauf, Schulabschluss, die berufliche Zukunft sowie die psychische Gesundheit der Kinder gefährden.
Nationaler und internationaler Längsschnittstudien deuten darauf hin, dass eine sehr frühe und zuverlässige Risikoidentifikation von Kindern mit drohender Lesestörung im Jahr des Erstleseunterrichts anhand früher Leseleistungen erfolgen kann. Erhalten Kinder mit dem Auftreten erster Leseprobleme zeitnah eine passende Förderung, können die Leistungen der Kinder deutlich verbessert werden.

Ziel der Studie:
Im Rahmen der Studie wurde erfasst, wie sich zwei Förderprogramme auf die Leseleistung von Kindern mit ersten Schwierigkeiten im Leseerwerb auswirken.
Zudem wird längsschnittlich überprüft, ob Kinder, die in der zweiten bzw. vierten Klasse eine Lesestörung entwickeln, bereits zum Halbjahr der ersten Klasse anhand erster Lesefähigkeiten zuverlässig identifiziert werden konnten.

Studiendurchführung
Im Frühjahr 2015 fanden in den ersten Jahrgangstufen einiger Münchner Grundschulen Klassentestungen der Lese-Rechtschreibleistungen statt. Kinder, die Leseleistungen unterhalb des 30. Perzentils zeigten, wurden anschließend eingeladen, an einem von zwei Förderprogrammen teilzunehmen. Eines der Trainingsprogramme war ein sehr spezifisches Training, das ausschließlich die Buchstabe-Laut-Zuordnung sowie erste Leseleistungen förderte. Das andere Förderprogramm war eher bewegungsorientiert und vermittelte allgemeine gesundheitsförderliche Kompetenzen. Am Ende der ersten Klasse, nach Abschluss der Förderungen, fand die Posttestung statt. Damit wurde überprüft, ob das spezifische Training die Leseleistungen stärker steigern konnte, als das bewegungsorientierte Training.
Zur längsschnittlichen Erhebung der Leseentwicklung der Kinder wurden zum Halbjahr der zweiten Klasse (2016) und werden zum Halbjahr der vierten Klasse (2018) erneut Lesetests mit den Kindern in Ihren Schulklassen durchgeführt.
Zusätzlich werden zum Halbjahr der vierten Klasse die Meinungen der Kinder gegenüber dem Fach Deutsch, dem Lernen und der Schule erfasst. Damit soll unter anderem überprüft werden, welche Auswirkungen Leseschwierigkeiten auf das generelle Wohlbefinden und die Selbsteinschätzung der schulischen Kompetenz der Kinder haben.

Ergebnisse
Die vorläufigen Studienergebnisse finden Sie hier

Kontakt
Bei Fragen oder Interesse an der Studie wenden Sie sich bitte an

Dr. Katharina Galuschka oder Susanne Volkmer

Telefon: 089
Email:


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